Das Buch „Dialog statt Trauma“ von Jürgen und Ingeborg Müller-Hohagen war längst überfällig. Zumindest aus der Sicht eines Nachgeborenen ehemaliger Verfolgter des Naziregimes. Nur wenige Autoren und Autorinnen, die selbst nicht aus betroffenen Familien kommen, sind in der Lage, mit entsprechender Empathie diese schwierige Themenvielfalt zu bearbeiten und darüber zu schreiben.
Die Beschäftigung mit Opfern und Tätern, mit Gewalt und „Struktureller Lügenhaftigkeit“, die Auseinandersetzung mit „transgenerationaler Übermittlung“ positiver wie negativer Erfahrungen, all das zeigt die umfangreiche Themenwelt, die auf 295 Seiten spannende Einsichten eröffnet.
Der Dialog wirkt in jeder Hinsicht als einzige Lösung für jede Art von Konflikten, sogar innerhalb der Aufarbeitung mit ihrer eigenen Geschichte. Ein Buch, das Putin unbedingt lesen müsste. Das gilt selbstverständlich auch für alle anderen Kriegstreiber auf diesem Erdball. Glückwunsch an die beiden Autor*innen. (Josef Pröll) Erschienen im Marta-Press-Verlag, 295 Seiten, ISBN 978-3-968370-03-3.