Weg des Erinnerns in Markt Indersdorf

Der leicht ansteigende Weg des Erinnerns führt vom Kindergarten St. Vinzenz auf der Rückseite des Klosters Indersdorf bis zum Bezirksfriedhof an der Maroldstraße. Diese kurze Strecke von etwa einem Kilometer erfordert nur wenig körperlichen Einsatz. Der thematische Schwerpunkt des Weges verlangt den Wandernden da schon mehr ab, geht es doch um die jüngsten Opfer des Nationalsozialismus: die Kinder.

Zwei der fünf Stationen widmen sich dem grausamen Schicksal der Kleinkinder osteuropäischer Zwangsarbeiterinnen. Sie wurden ihren Müttern weggenommen und ab 1943 an über 300 Orten in Kinderbaracken untergebracht. Eine davon stand an der Klostermauer in Markt Indersdorf. Hier starben mindestens 35 von 63 Kindern qualvoll. Die meisten wurden auf dem Bezirksfriedhof beerdigt.

Im Gegensatz dazu wurde Markt Indersdorf nach der Nazidiktatur zu einem Ort der Zuflucht. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, UNRRA,  bot im Kloster über 1000  ausländischen Kindern und Jugendlichen eine beschützende Umgebung; viele waren während der NS-Zeit zwangsverschleppt worden und hatten oft als einzige ihrer Familien Konzentrationslager, Zwangsarbeit und Verfolgung überlebt. Im Kloster konnten sie erste Schritte zurück ins Leben tun. Drei Stationen erzählen von diesen „Indersdorfern auf Zeit“.

Auf den Tafeln zum Weg des Erinnerns können zusätzliche Informationen, Fotos, Ton- und Filmausschnitte über QR-Codes abgerufen werden.

Nähere Informationen: https://www.heimatverein-indersdorf.de/